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Wieder in Deutschland (August 2007)

55.862 Kilometer lesen wir auf unserem Tacho ab, die wir auf unserer zweiten Seidenstraßen-Expedition durch 18 Länder gefahren sind, als wir Berlin erreichen. Wir sind gespannt, wie Deutschland nach der langen Zeit auf uns wirken wird und was sich alles verändert hat. Begrüßt werden wir von geordneten Straßenverhältnissen mit vielen Verkehrschildern, die alles zu regeln versuchen, von europäischen Preisen und von Menschen, die sich gleich an der Campingplatzrezeption beschweren, weil wir erst nach 22:00 Uhr mit dem Auto dort ankommen sind. Willkommen in der Heimat !

Bild: Willkommen in Deutschland ?

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Eigentlich ist es für uns ja schon fast Tradition, wie bei unserer ersten Reise zum Abschluss das Brandenburger Tor anzusteuern, wo wir von unserer Familie, den Freunden und Kollegen am 11. August ganz herzlich empfangen werden. Weiter geht es dann zu einem „Get Together“ über die deutschlandweit einzige handbetriebene Autofähre auf die Insel Lindwerder zu unseren Freunden Andrea und Hans. Wir freuen uns sehr, all diese lieben Menschen in die Arme schließen zu können und es ist schön, bekannte Gesichter wiederzusehen, Freunde zu treffen, die wir kennen, die wir nicht erst ergründen müssen und von denen wir wissen, dass sie nicht in einer Woche auf nimmer Wiedersehen aus unserem Leben verschwunden sind. Denn unsere Reise war oft ein permanentes Abschiednehmen, was uns nicht immer ganz leicht gefallen ist.


Bild: Angekommen am Brandenburger Tor


Bild: Bärige Begrüßung

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Das Interesse am Tag der Ankunft an uns, den Reiseberichten und dem Auto sind so groß, dass wir leider die unzähligen Wünsche nach einem persönlichen Gespräch kaum erfüllen können. Es ist sowieso kaum möglich, die Erlebnisse und Eindrücke der letzten Monate in wenige Worte zu fassen und die Antwort auf die Frage: “Wie war’s?“ ist nicht einfach. Unsere Versuche, es dennoch zu tun, bleiben in der Kürze eher unbefriedigend. Doch so verschieden die Welt auch sein mag, welchen Sinn sonst hat das Reisen, wenn nicht das Bemühen, die Eindrücke der Ferne in das Weltbild der Heimat einzubringen - die Sicht der Weite in Weitsicht zu verwandeln. Immer wieder hören wir, wie schnell die Zeit bis zu unserer Rückkehr zuhause vergangen sei aber wir werden nicht müde, für unser persönliches Zeitempfinden das Gegenteil zu behaupten. Die 18 Monate werden für uns unvergesslich bleiben - es war für einen begrenzten Zeitraum ein besonderes Leben - hart und schön, beruhigend und aufbrausend, abenteuerlich und schwierig, voll Freude, Einsamkeit, Erkenntnis und Ernüchterung – ein Leben, in dem wir den „Luxus Zeit“ für uns selbst bestimmen konnten.
In unser „altes Leben“, für das wir uns möglichst behutsam wieder akklimatisieren wollen, kommen wir allerdings nur mit Starthilfe, denn unser Auto will auf unserer letzten Etappe von Lindwerder zu unserer Wohnung nicht mehr anspringen. Übrigens das erste Mal auf dieser Tour.


Bild: Starthilfe

Im Internet konnten wir fast nahtlos während des letzten 18 Monate eine Brücke zu vielen Menschen schlagen und es hat uns großen Spaß bereitet, unsere Reiseerlebnisse mit der ganzen Welt zu teilen. Wieder einmal haben wir den Mythos Seidenstraße mit seinen liebenswerten Menschen, Kulturen, Landschaften und Religionen sehr intensiv erleben dürfen. Diesmal allerdings mit dem sogenannten „zweiten Blick“, der uns oft viel tiefere Einblicke in den Alltag und die Kultur der Länder ermöglichte. Einige Länder waren auch für uns „Neuland“ und was wir dort vorgefunden haben, entsprach zum Glück nicht den Klischees, wie sie in der westlichen Welt vorherrschen und leider immer wieder gepflegt werden. Es war zum Beispiel sehr spannend zu erleben, mit welcher Dynamik sich China, Indien, Russland aber auch Länder wie Kasachstan entwickeln; oder das Afghanistan aus 32 zum Teil sehr friedlichen Provinzen besteht und nicht nur aus den sogenannten „Unruheprovinzen“. Eines der Hauptziele war es, uns für dieses Land im Herzen der Seidenstraße zu engagieren. Diese Lebenserfahrung hat uns sehr viel gegeben und wir werden der Kinderhilfe Afghanistan weiterhin die Treue halten.

Wir bedanken uns bei allen Menschen, die uns mit ihrer Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft über die Seidenstraße „getragen“ haben. Auch danken wir für das große Interesse an unserer zweiten Tour und die vielen ermutigenden Zuschriften. Vielleicht treffen wir den einen oder anderen, der uns bisher nur online über die Schulter geschaut hat, einmal persönlich. Natürlich stehen wir weiterhin auch für Fragen über unser Kontaktformular in dieser Website zur Verfügung.
Unsere (Online-)Expedition Silk Road 2006/07 ist nunmehr abgeschlossen und wir wünschen allen, die in den Startlöchern für ihre eigenen Unternehmungen stehen, viel Mut, Glück und Erfolg.

Eure
Ute Vogel und Andreas Bläse

Bild: Good bye Silk Road

 

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